Klimaschutz ist das zweitwichtigste Anliegen der Menschen

Veröffentlicht am 02.03.2021 in Aktuelles

Die SPD Wertheim hatte eingeladen zum Onlinegespräch mit dem Landtagskandidaten Anton Mattmüller. „Klimaschutz ist das zweitwichtigste Anliegen der Menschen,“ bezog sich Thomas Kraft, der Ortsvereinsvorsitzende auf aktuelle Umfragen. Daher wurden Aktive aus Umwelt- und Klimaschutz zusammengebracht.

 

Aus Sachsenhausen sprach Bernd Weigand für den Verein Obstbau, Garten und Landschaft, Kai Fleuchhaus bezog für Friday for Future Stellung, Die Naturschutzgruppe Unteres Aalbachtal e.V. in Bettingen wurde durch den Vorsitzenden Bernd Strobel und Ortsvorsteher Ralf Tschöp vertreten. Dabei waren auch BUND Wertheim mit Stephanie Kümpers und Franz Saur, sowie Tarek Naser für den NABU in Wertheim. Entsprechend vielfältig waren die Beiträge der Teilnehmer.

Bernd Weigand berichtete über die Aktivitäten des Vereins. Eine Benjeshecke, eine Bienenweide

und ein Vereinsgarten mit über 50 Sorten Bäumen. Klimaschutz hänge untrennbar mit Natur- Umwelt und Artenschutz zusammen. In den Gärten sei dies zu spüren. Höhere Temperaturen und weniger Niederschlag habe Auswirkungen. Er appellierte dafür Regenwasser zu Bewässerung zu nutzen. Es wäre daher sinnvoll, wenn die Stadt Wertheim Anreize schaffe um Zisternen attraktiver zu machen.  Das gelte insbesondere für Neubaugebiete. Ein Effekt der Zisterne sei auch die Zurückhaltung von Regenwasser, so dass bei Starkregen die Wassermassen geringer und verzögert in die Flüsse gelangen.

 

Nur noch jeder 5. Baum sei noch gesund, startete Kai Fleuchhaus von FfF seinen Beitrag. Er machte deutlich, dass künstliches Licht für die Bäume Stress verursache. Die weiträumige Beleuchtung von historischen Gebäuden, wie der Burg, habe daher im Umfeld eine schädliche Wirkung. Hier konnte Bernd Strobel aus Bettingen Hinweise geben. Dort habe man einen Vortrag über Lichtverschmutzung veranstaltet. Es bestehe die Möglichkeit durch Schablonen zielgenau zu beleuchten und der angrenzenden Natur die Lichtüberflutung zu ersparen. Über Erfolge im Gewerbegebiet Almosenberg gegen Lichtverschmutzung konnte auch Ralf Tschöp berichten. Bettingen befürworte die Entwicklung auf dem Almosenberg. Allerdings solle hier auch achtsam umgegangen werden. Insbesondere auf der Dorfseite der A3 dürften keine Ansiedlungen stattfinden, die viel Individualverkehr auslösen oder sonst schädlichen Einfluss auf das angrenzende Wohn- und Dorfgebiet haben. Deshalb wünsche man sich dort kleinteilige, nachhaltige Gewerbebetriebe.  Müll am Straßenrand sei ebenfalls ein Problem, das man wahrnehmen müsse. Man sammle dort 2 qm jede Woche. Durch die Pandemie sei das noch verstärkt worden. Ein Pfandsystem für togo wäre sinnvoll, waren sich die Bettinger und FfF einig.

Tschöp war der Überzeugung, dass die Klimaziele nur zu erreichen seien, wenn alle Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sind. Hier sollte die Stadt Wertheim mit den eigenen öffentlichen Gebäuden eine Vorbildrolle einnehmen.

 

Der BUND Wertheim stelle sich neu auf, so Stefanie Kümpers. Corona biete eine Chance zur Neuorientierung, ist sie überzeugt. Sowohl Verbrauchern als auch Politik mussten sich in den zurückliegenden Monaten anders orientieren. Ein Wertewandel, der künftig Nachhaltigkeit beinhaltet, sei ihre Hoffnung. Derzeit würde bei Anhörungen Franz Saur die Funktionen des BUND wahrnehmen. Das Ergebnis des Runden Tisches zum Reinhardshof hielt er für eine vertretbaren Erfolg. Er forderte einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen mit dem Fernziel einer Kreislaufwirtschaft. Jedes Produkt solle recycelbar oder wiederverwendbar sein. Der Reinhardshof sei in den letzten Monaten das dominierende Thema für den NABU gewesen, berichtete Tarek Naser. Der NABU engagiere sich mit handfesten Aktivitäten, wie Krötensammlung, Pflege von Tümpeln, blühenden Gärten, Aktion saubere Landschaft und Pflege von Naturflächen, wie auf dem Reinhardshof. Auch er hielt die Vereinbarung zum Reinhardshof für einen Erfolg.  Man dürfe es sich aber nicht einfach machen und alles kritiklos auf den Almosenberg verweisen, so Naser. Dort stoße man beispielsweise an Wasserschutzgebiete, die für Wertheim enorm wichtig seien. Die Flächenversiegelung halte er für problematisch. Allein am Wertheim Village seien durch die beiden Parkplätze etwa 60.000 qm versiegelt. Für alle neu errichteten Parklätze mit mehr als 75 Stellflächen sei in Baden-Württemberg ab 01.01.22 die Überbauung mit Photovoltaikanlagen Vorschrift. Es stelle sich die Frage, ob diese Regelung durch kleine Parkplätze unterlaufen werde oder tatsächlich in großem Stil umgesetzt werde.

 

Anton Mattmüller nahm die zahlreichen Anregungen auf. In vielen Punkte bestehen gleiche Auffassungen. Ziele der Umweltbewegung seien im Wahlprogramm der SPD zentral verankert.

Er verwies darauf, dass beispielsweise 10 % der Flächen unter Naturschutz gestellt werden sollten. Seine Anhörungen im Kreis haben auch die Erkenntnis gebracht, dass wir in der Lage wären unseren Bedarf vollständig durch erneuerbare Energien zu decken. Klimaschutz ist Rot, sei der Slogan dazu.

Der SPD sei wichtig, dass die finanziellen Auswirkungen gerecht verteilt werden.

 

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