Soiree "Politik und Wein" mit Claus Schmiedel

Veröffentlicht am 10.04.2009 in Landespolitik
Schmiedel und Günter
Kreisrat Günter Breitenbacher überreicht dem Politiker als Dankeschön für eine gelungene Soiree ein Buch. (Foto: Ernst)

Zu einer Soiree, „angereichert mit kurzweiligen Beiträgen zu Politik und Wein“, hatte Claus Schmiedel, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stuttgarter Landtag, in die Markelsheimer Weingärtnergenossenschaft eingeladen. Und die Erwartungen der eingeladenen Gäste und SPD-Mitglieder wurden nicht enttäuscht...

Im Rahmen einer Weinprobe lieferte Claus Schmiedel die politischen Informationen. Seine Frau Ruth Fleuchaus, die als Professorin Betriebswirtschaftslehre für Weinwirtschaft an der Fachhochschule Heilbronn unterrichtet und aus Gerlachsheim stammt, sprach über die Überschüsse auf dem internationalen Weinmarkt. Und sein Vater, Johannes Schmiedel, spielte mit dem Akkordeon lustige Weinlieder. Die Weinproben stellte der Geschäftsführer der Weingärtnergenossenchaft, Bernhard Haag, den Genossen und Gästen vor.

Bei seinen Ausführungen zur Politik beschäftigte sich Claus Schmiedel mit der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise. Er verglich die derzeitige Rezession mit der Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1932 und meinte: „Wir erleben speziell in Baden-Württemberg einen totalen Einbruch in der Kernindustrie, d.h. in der Automobilindustrie und ihren Zulieferern sowie im Maschinenbau“. Als Beispiel für den Maschinenbau führte er die Krise bei den Heidelberger Druckmaschinen an, wo 5000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende sprach sich dafür aus, dass sich das Land Baden-Württemberg über das eigene Konjunkturprogramm hinaus bei gefährdeten Betrieben des industriellen Mittelstandes finanziell engagiert und diese über eine Kapitalaufstockung stabilisiert. „Mit einem Fond von einer Milliarde Euro wollen wir dem Versagen des Marktes entgegenwirken, Arbeitsplätze sichern und den Standort Baden-Württemberg unterstützen.“ Diese Geldspritze soll über die Landeskreditbank zur Verfügung gestellt werden.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende befürchtet, dass sich in der Rezession der Prozess der Automatisierung in den Betrieben beschleunigt und es für ungelernte Arbeiter immer weniger Arbeitsplätze gibt. Umso mehr sei eine gute schulische und berufliche Ausbildung wichtig.
Deshalb forderte Claus Schmiedel von der Landesregierung eine Bildungsoffensive, die ihrem Namen gerecht wird und nicht nur in Ankündigungen stecken bleibt. „Denn Bildung entscheidet maßgeblich über die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“ Er sprach sich dafür aus, dass Bildung schon im Kindergarten ansetzen muss und die Kindergartenkinder eine Sprachförderung erhalten sollen. Er bedauerte, dass nach den Richtlinien des Landes ein dreigruppiger Kindergarten nur für eine Gruppe einen Zuschuss erhält.

Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden ist es ein unerträglicher Zustand, dass im Land für Tausende von Realschulabsolventen, welche Abitur machen wollen, Plätze an den beruflichen Gymnasien fehlen und diese abgewiesen werden. Die Folge ist, dass die Bewerber auf private Träger ausweichen und dafür Schulgebühren bezahlen müssen. Außerdem bedauerte er, dass es in der beruflichen Weiterbildung an Plätzen für Techniker und Meister fehle. „In der Zeit der Kurzarbeit bietet es sich gerade an, dass sich die Arbeitnehmer höher qualifizieren.“

Zum Schluss seiner Ausführungen zur Landespolitik stellte Claus Schmiedel einen Zusammenhang zwischen Bildung und demografischen Wandel her und stellte fest: „Nur gut qualifizierte Arbeitnehmer können die steigenden Ausgaben für immer mehr Rentner und Pensionären finanzieren und den Wohlstand in Deutschland sichern.“
(gübr)

Schmiedel und Schmiedel
Bei einem Mix von Politik, Wein und Geselligkeit bewies Claus Schmiedel, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Landtag, mit einem Weinlied aus Grinzing, dass er auch gut singen kann. Sein Vater, Johannes Schmiedel, begleitete ihn virtuos auf dem Akkordeon.
(Foto: Edgar Ernst)

 

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