Arroganz und Unerfahrenheit

Veröffentlicht am 02.08.2007 in Ortsverein

Im Gemeinderat Bad Mergentheim wurde am 28.06.2007 eine Klimaschutzkonzeption für die Stadt abgelehnt. Die SPD reagierte darauf mit folgendem Leserbrief:

Arroganz und Unerfahrenheit
Eine Klimaschutzkonzeption für Bad Mergentheim ist unnötig, wir tun ja schon genug für das Klima. Beratung für den Bürger ist genügend über entsprechende ansässige Betriebe vorhanden. Eine Forderung sich mit diesem Thema näher zu befassen kann nur „populistischen Hintergrund“ haben – abgelehnt. So einfach glauben sich die Stadträte zweier Fraktionen bei diesem Thema drücken zu können.
Es mutet seltsam an, wenn ein Vertreter einer Partei wie der CDU einer anderen Partei „Populismus“ vorwirft. Vielleicht hätte ein Blick auf die Wortbedeutung geholfen:
„...und sagen ihnen dabei oft persönliches Machtstreben, mangelnde Verantwortung für die politische Zukunft des Landes, fehlende Nachhaltigkeit der politischen Ziele und fehlende Lösungen für aktuelle Probleme nach...“ (Quelle: Wikipedia.de)
Ein Kennzeichen des Antrages war ja genau dieser Nachhaltigkeitsgedanke, der dem Populisten nach dieser Beschreibung fehlt. Die SPD stellt sich mit dem Antrag der Verantwortung und Herausforderung, die in der heutigen Zeit der Gesellschaft und jedem einzelnen Bürger gestellt werden. Es wurde in der Bevölkerung bereits erkannt, daß das Thema „Klima“ nicht nur Bedrohung sondern auch Chance ist. Die Photovoltaikanlagen und Windräder sind ein weithin sichtbares Zeichen. Es liegt in den erneuerbaren Energien die Möglichkeit, diesem Kreis eine gute Zukunft zu bringen. In der Politik mancher Partei scheint das noch nicht angekommen zu sein.
Wer sagt eigentlich, daß die Stadt Bad Mergentheim genügend für den Klimaschutz tut? Daß die Stadt immer zugunsten der Energieeinsparung entscheidet, kann man getrost in das Reich der Märchen verweisen. Für das Erreichen einer bestimmten Bausumme wird immer das, was nicht gemessen und bewertet wird reduziert, gestrichen oder verschoben. Ein neues Baugebiet erhält dann auch in Bad Mergentheim mal eine Kraft-Wärme-Kopplung oder eine der Sonne nach optimierte Ausrichtung der Häuser, wie es in anderen Gemeinden üblich ist. Arroganz spricht aus der Haltung: „Wir sind eh schon so gut, wir brauchen das nicht.“
Wer glaubt, der Fachhandel kann den Bürger in Fragen des Klimaschutzes beraten – glaubt auch, daß der Zitronenfalter Zitronen faltet. Wer schon mal ernsthaft versucht hat eine Photovoltaikanlage auf sein Dach montieren zu lassen und sich dabei beraten ließ, kann ganz leicht verschiedene Meinungen hören. Noch unübersichtlicher wird es verschiedene energetische Maßnahmen gegeneinander abzuwägen. Eine neue Heizung, eine neue Isolierung, die Fenster zuerst oder doch lieber das Dach oder... - Vor lauter Meinungen kann der interessierte Bürger nicht wirklich klar entscheiden. Zusätzlich müssen auch noch Fördermöglichkeiten oder die steuerlichen Auswirkungen bedacht werden. Es ist allen Seiten gedient, wenn der Bürger dieser Stadt gut informiert an ein Unternehmen herantreten, oder sich bei einer Entscheidung noch eine unabhängige Meinung einholen kann. So können Hemmschwellen abgebaut werden, was wiederum dem Handwerk zugute kommt. Diese Erfahrung und Einsicht fehlt dem einen oder anderen im Stadtrat!
Unerfahrenheit und Arroganz sind zwei Ratgeber, die für Entscheidungen sehr gefährlich sind. Warum sich die Stadträte von zwei Fraktionen davon leiten ließen ist deren Geheimnis. Der Stadt oder den Bürgern haben sie damit nicht gedient.

Leserbrief zur Ablehnung der Klimaschutzkonzeption am 28.06.2007 im Gemeinderat
Für die SPD Bad Mergentheim Edgar Ernst, Ortsvereinsvorsitzender

 

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