Mindestlöhne bei Kreis- und städtischen Aufträgen beantragt

Veröffentlicht am 12.09.2011 in Kommunalpolitik

"Working poor" ist auch in Deutschland keine Seltenheit mehr. "Working poor" bezeichnet Menschen, die eine Vollzeitarbeitsstelle haben, aber dennoch auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, um Leben zu können. Dabei handelt es sich auch nicht um ein begrenztes Problem, das es nur in großen Städten gibt, es ist auch schon lange bis auf das Land hinaus getragen worden. So ist es auch im Main- Tauber- Kreis nicht allzu schwer beispielsweise Frisörinnen und Frisöre zu finden, die für fünf oder sechs Euro die Stunde arbeiten, was offensichtlich nicht zum Leben reicht.

Um dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben, haben die Jusos Main- Tauber einen Antrag an die hiesige SPD-Kreistagsfraktion weitergereicht, um durchzusetzen, dass Aufträge des Landkreises nur noch an Unternehmen vergeben werden, die sich an den in ihrem Bereich geltenden Tarifvertrag halten, oder einen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro die Stunde bezahlen. ...

Dieser Antrag wird nun vom Landkreis geprüft, nachdem er von der SPD- Kreistagsfraktion in der letzten Kreistagssitzung durch die SPD eingebracht worden war. Der Tariftreue- Vorstoß der Jusos hat damit eine wichtige Hürde auf dem Weg zum Ziel, eine bindende Tariftreueregelung für den Main- Tauber- Kreis zu schaffen, genommen.

Damit schlossen sich die Jusos Main- Tauber an die Pläne der grün- roten Landesregierung an, ein Tariftreuegesetz für Landesaufträge und einen gesetzlichen Mindestlohn bei mindestens 8,50 Euro die Stunde umzusetzen. "Es ist entwürdigend und für Sozialdemokraten nicht hinnehmbar, dass Menschen mit einer Vollzeitstelle nicht von ihrem Lohn leben können. Solange es in Deutschland keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt, muss Lohndumping zumindest mit Hilfe solcher Tariftreueregelungen Einhalt geboten werden. Der Main- Tauber- Kreis sollte deshalb dem guten Beispiel des Landes folgen", so Frederick Wunderle, Vorsitzender der Jusos Main- Tauber: Ein weiterer Antrag der Jungsozialisten Mergentheim, der die Umsetzung bei Auftragsvergabe durch die Stadt Bad Mergentheim zum Ziel hat, liegt der Stadtratsfraktion der SPD vor.

 

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